Advent – weihnachtliche Gewürze und ihre Wirkung
Wer an die Adventzeit denkt, denkt an Kerzen, Schnee und den Geruch typischer Gewürze. Ingwer, Orange, Sternanis, Gewürznelke und Zimt in Tee, Duftölen oder Bäckereien geben der Adventzeit erst den magischen Flair. Aber wusstest du, dass diese Gewürze auch positiv auf deine Gesundheit wirken?
Diese Wirkung verdanken wir ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen.
Ätherische Öle
Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in ätherischen Ölen dienen eigentlich dazu, Insekten zur Bestäubung anzulocken, Schädlinge fernzuhalten oder sich gegen Krankheiten zu schützen (Bakterien oder Pilze).
Ätherische Öle sind aus vielen verschiedenen chemischen Verbindungen zusammengesetzt. Sie sind fettlöslich und enthalten selbst keine Fette, deshalb verdampfen ätherische Öle rückstandsfrei. Darüber hinaus sind sie im Wasser nicht oder nur sehr wenig löslich.
Ätherische Öle werden in den Öldrüsen der Pflanzen gebildet und daraufhin im Pflanzengewebe gespeichert. Daher befinden sie sich in Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Manche Pflanzen liefern sogar aus verschiedenen Pflanzenteilen ätherische Öle. Diese unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung oft sehr stark z. B. Zimtrinden- und Zimtblätteröl.
Gerbstoffe
Als Gerbstoffe bezeichnet man wasserlösliche, schwach sauer reagierende Oligomere von Polyphenolen. Diese sind in der Lage, wasserunlösliche Komplexe mit Eiweißmolekülen zu bilden. Früher hat man sich dieser Eigenschaft zum Gerben tierischer Haut in der Lederherstellung bedient.
Durch ihre “zusammenziehende” (adstringierende) Wirkung, entfalten Gerbstoffe eine reizmildernde, entzündungs- und sekretionshemmende sowie antimikrobielle Wirkung. Lokal können Gerbstoffauszüge bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Hautentzündungen und Hämorrhoiden angewendet werden.
Bei oraler Einnahme wirken Gerbstoffe verdauungshemmend und stopfend. Sie werden z.B. zur Behandlung von Gastritis und leichten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt.
Bitterstoffe
Bitterstoffe regen aufgrund ihres bitteren Geschmacks die Speichel-, Magensaft- und Gallensekretion an und wirken dadurch verdauungsfördernd. Durch diese sekretfördernden Eigenschaften wirken Bitterstoffe positiv auf die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Durch den bitteren Geschmack ziehen sich die Schleimhäute zuerst zusammen und dehnen sich dann wieder aus – Krankheitserreger, Gifte und Schlacke werden rascher ausgeschieden.
Die positiven Wirkungen der Adventgewürze
Ingwer:
Ingwer enthält ätherische Öle, Gingerol, Harz und Harzsäuren. Er ist außerdem reich an Vitamin C und enthält Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Ingwer wirkt antibakteriell und kann so zu einer gesunden Darmflora beitragen.
- hilft gegen Übelkeit (auch bei Reisekrankheit oder nach einer OP)
- fördert Stoffwechsel
- antioxidativ – schützt vor Infekten
- lindert rheumatische und muskuläre Beschwerden
- soll blutverdünnend wirken und die Blutgefäße weiten
- liefert Vitalstoffe
Orange
Orangen enthalten Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Sie stärken das Immunsystem, sodass Viren und Bakterien besser abgewehrt werden können.
- stärken Knochen und Zähne (Magnesium)
- Kaliumquelle (kann Blutdruck senken)
- enthalten Vitamin C
- wirkt bei Verstopfung
- Duft wirkt positiv auf Stimmung
Sternanis
Der im ätherischen Öl der Sternanisfrucht enthaltenen Shikimisäure verdankt Sternanis seine Kraft gegen Viren, Bakterien und Pilze.
- vorbeugend gegen Grippe und grippale Infekte
- Erkältungen, Grippe und grippalen Infekten
- Magen- oder Darmproblemen
- Kopf-, Zahn- und Nervenschmerzen
- als Antixoidans
- bei Melancholie und leichten depressiven Verstimmungen
mehr dazu https://naturvit.at/sternanis-bakterien-und-viren-natuerlich-vorbeugen/
Gewürznelken
Inhaltsstoffe aus Nelkenöl wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Verwendet werden die getrockneten Blütenknospen, die reichlich ätherisches Öl enthalten.
- Zahnschmerzen
- Entzündungen im Mund- und Rachenbereich
- Blähungen
- fördern Verdauung
Achtung: Während der Schwangerschaft eignet sich die Anwendung von Gewürznelken nicht, da sie Wehen auslösen könnten.
Zimt
Die wirksamen Inhaltsstoffe finden sich in der Zimtrinde. Schwangere, Kinder und Menschen mit bestimmten Allergien sollten bei der Einnahme von Zimt allerdings vorsichtig sein. Der übermäßige Verzehr dieses Gewürzes kann leberschädigend wirken oder Schwindel und Herzrasen auslösen. Obwohl Zimt der Gesundheit auch schaden kann, so gilt er doch in erster Linie als gesund. Wie bei so vielen Dingen im Leben gilt auch hier: die Dosis macht das Gift.
- desinfizierend
- krampflösend
- durchblutungsfördernd
- beruhigend
- stimmungsaufhellend
- verdauungsfördernd
- senkt Cholesterinspiegel
- kann bei Diabetes eingesetzt werden
Ist es nicht spannend, dass beinahe jedes dieser Gewürze die Verdauung positiv beeinflusst? Dass diese vor allem in der keksreichen Adventzeit ihre traditionelle Verwendung finden, kann doch kein Zufall sein? ;-)
In diesem Sinne: genießt den Advent und schaut auf eure Gesundheit!