Essenzielle Aminosäuren – Wozu der Körper sie braucht
Als “essenzielle Aminosäuren” werden jene bezeichnet, die dein Körper nicht selbst bilden kann. Er ist also auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen.
Für den Menschen gelten Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin als essenzielle Aminosäuren. Auch Arginin und Histidin müssen in bestimmten Situationen mit der Nahrung aufgenommen werden und werden daher als semi-essentiell bezeichnet. Hier stellen wir dir die einzelnen Aminosäuren vor und erläutern deren Einfluss auf deine Gesundheit und Fitness.
Was sind Aminosäuren?
Aminosäuren sind chemische Verbindungen die in allen Lebewesen vorkommen. Sie sind die Bausteine von Proteinen (Eiweiß) und werden bei der Zerlegung von Proteinen gebildet. Essentielle Aminosäuren jedoch, kann ein Organismus nicht selber herstellen, sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Aminos sind maßgeblich an vielen wichtigen körperlichen Funktionen wie Wachstum, Gewebeaufbau und Stoffwechsel beteiligt.
Essenzielle Aminosäuren
Essenzielle Aminosäuren müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Welche Nahrungsmittel dafür optimal sind und wie die einzelnen Aminosäuren wirken, liest du im folgenden Abschnitt:
Isoleucin – der Energielieferant
Isoleucin ist an der Erhaltung und Regeneration des Muskelgewebes beteiligt. Besonders im Ausdauer- und Kraftsport wirkt es als wichtiger Energielieferant und Unterstützung beim Muskelaufbau. Zudem ist Isoleucin an der Hormonregulation des Organismus beteiligt. Es stimuliert die Ausschüttung von Insulin, was die Aufnahme von Glukose und Aminosäuren aus dem Blutkreislauf in die Muskelzellen anregt. Dies wiederum ist nicht nur für die Regulation des Blutzuckerspiegels, sondern auch für eine rasche Energiegewinnung nötig. Auch das Wachstumshormon Somatotropin wird durch Isoleucin aktiviert.
Wunden heilen leichter ab, wenn die Isoleucin-Zufuhr verstärkt wird. Auch bei Leberzirrhose und Stoffwechselerkrankungen wirkt Isoleucin unterstützend auf den Heilungsprozess ein.
Interessant für die Bikini- und/oder Badehosenfigur: Während Diäten sollten Isoleucin, Leucin und Valin nicht fehlen, da sonst nicht nur Fettgewebe, sondern auch Muskelmasse abgebaut wird.
Diese Nahrungsmittel enthalten Isoleucin:
- Spirulina
- Linsen
- Cashew
- Reis
- Hühnerfleisch
- Schweinefleisch
- Fisch
- Eier
- Käse
Leucin – der Muskelprotz
Leucin ist maßgeblich am Erhalt und Aufbau von Muskelgewebe beteiligt. Es unterstützt die Proteinbiosynthese sowohl in der Muskulatur als auch in der Leber, hemmt den Abbau von Muskelprotein und unterstützt Heilungsprozesse. Wie L-Isoleucin kann auch L-Leucin als Energielieferant dienen. Diese Aminosäure fördert den Abbau von Fett während es den Muskelabbau verhindert.
Auch bei Krankheiten der Leber, Muskulatur oder Gelenke sollte auf ausreichende Zufuhr geachtet werden.
Leucin-haltige Lebensmittel:
- Hülsenfrüchte
- Hirse
- Mais
- Hafer
- Walnüsse
Lysin – der Virenhemmer
Lysin sorgt für ein gesundes Wachstum und eine funktionierende Immunabwehr. Diese Aminosäure ist am Kollagenaufbau beteiligt und hält so Haut, Haare und Nägel geschmeidig.
Besonders ihre virenhemmenden Eigenschaften machen Lysin zu einer der bekanntesten Aminosäuren. Als natürlicher Gegenspieler von Arginin hilft Lysin, Herpesviren zu bekämpfen. Deshalb wird Lysin gerne bei Fieberblasenneigung, Eppstein Barr Infektionen und anderen Herpeserkrankungen eingesetzt.
Zudem wurde herausgefunden, dass Lysin die Aufnahme von schmerzstillenden Medikamenten wie Ibuprofen beschleunig.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass diese Aminosäure allgemein das Immunsystem stärkt und Krankheiten vorbeugen oder gegenwirken kann.
Diese Lebensmittel enthalten Lysin:
- Reis
- Buchweizen
- Hülsenfrüchte
- rotes Fleisch
- Eier
Methionin – der pH-Wert Stabilisator
L-Methionin ist nicht nur ein wichtiger Eiweißbaustein, sondern auch an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es ist an der Hormonbildung beteiligt und unterstützt die Regeneration von Leber und Nieren.
Diese Aminosäure liefert dem Körper Schwefel und erhöht den pH-Wert des Harns, wodurch sich Bakterien schlechter in der Harnblase ansiedeln können. Diese Aminosäure wirkt antioxidativ und unterstützt den Körper bei der Entgiftung von Schwermetallen.
Mit diesen Lebensmitteln kannst du Methionin aufnehmen:
- Erdnusspaste
- Paranüsse
- Sesam
- Sojabohnen
- Erbsen
- Brokkoli
- grünes Blattgemüse
Phenylalanin – der Stimmungsmacher
Als Ausgangsstoff vieler weiterer wichtiger Substanzen wie zum Beispiel Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin ist diese Aminosäure an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Sie steigert die Aufmerksamkeit, wirkt depressiven Verstimmungen entgegen und lindert Schmerzen. Auch an der Bildung von Schilddrüsenhormonen ist Phenylalanin beteiligt.
Diese Nahrungsmittel enthalten Phenylalanin
- Cashew
- Mandeln
- Linsen
- Fleisch
- Wurst
- Milchprodukte
Dieser essenziellen Aminosäure wird fälschlicher Weise oft eine gehirnschädigende Wirkung nachgesagt. Tatsächlich besteht die Möglichkeit einer angeborenen Krankheit, die den Abbau von Phenylalanin unmöglich macht. (Phenylketonurie) Diese wird in der Regel schon im Säuglingsalter diagnostiziert und behandelt. Für gesunde Menschen ist diese Aminosäure nicht gefährlich.
Threonin – der Antikörper-Booster
Threonin ist bis heute nur wenig erforscht. Es wird allgemein für das Wachstum, den Harnsäure-Stoffwechsel und das Immunsystem benötigt. Diese Aminosäure ist ein wichtiger Baustein in der Kette des Protein-Stoffwechsels wo sie zur Bildung von Enzymen und Hormonen beiträgt.
Threonin kann das Immunsystem stärken, es wird für die Bildung von Immunglobulinen und Antikörpern benötigt. Zudem trägt es dazu bei, die Gesundheit der Thymusdrüse zu erhalten. Hier reifen die für das Immunsystem wichtigen T-Lymphozyten.
Sportler schätzen Threonin wegen seines Beitrages zur Energiegewinnung.
So nimmst du Threonin zu dir:
- Erbsen
- Sojabohnen
- Nüsse
- Fisch
- Fleisch
Tryptophan – die Einschlafhilfe
Tryptophan ist gleichzeitig Hormon- und Neurotransmittervorstufe und somit wesentlich an wichtigen Funktionen beteiligt. Vor allem sein Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Schmerzempfinden sind bekannt. Zudem unterstützt diese Aminosäure die Bildung von Serotonin und kann so depressiven Verstimmungen und Depressionen gegenwirken.
Diese Nahrungsmittel enthalten Tryptophan:
- Sojabohnen
- Cashews
- Haferflocken
- Sonnenblumenkerne
- Hühnerfleisch
- Eier
Valin – der Blutzucker-Regulator
Valin hat eine wichtige Funktion beim Proteinaufbau. Es regt die Insulinausschüttung an und sorgt so für eine Regulation des Blutzuckers. Zudem unterstützt Valin die schnelle Aufnahme aller Aminosäuren in die Muskulatur und die Leber.
In Hungerphasen oder bei körperlicher Anstrengung dient Valin als Energiequelle, weshalb diese Aminosäure bei Kraftsportlern sehr beliebt ist. Unterschiedliche Studien haben gezeigt, dass Valin die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatotropin fördert, was wiederum für das Wachstum während der Pubertät wichtig ist. Es begünstigt zusätzlich die Aminosäureverwertung in Muskeln, Leber und Knochen.
So kannst du Valin aufnehmen:
- Hülsenfrüchte
- Getreide
- Walnüsse
- Geflügel
- Rindfleisch
- Eier
Aminosäuren nach MAP Formel:
In 31 Jahren Forschungsarbeit hat Prof. Dr. Lucà-Moretti entdeckt, dass alle Lebewesen ein eigenes, ganz spezifisches
Aminosäuren-Muster, ein so genanntes »Meister-Muster« zur Erreichung der maximalen Proteinsynthese haben. Damit eine Körperproteinsynthese stattfinden kann, d.h. die Aminosäuren tatsächlich als Bausteine für den Zellstoffwechsel verwendet werden können, müssen alle 8 essentiellen Aminosäuren gleichzeitig und exakt gemäß der Zusammensetzung des spezifischen Aminosäurenmusters des Organismus vorhanden sein. Diese “optimale Zusammensetzung” wird in der MAP Formel aufgegriffen.
Unser Tipp: