Long Covid – Nährstoffe die du brauchst
Long Covid ist ein allgegenwärtiges Thema. Gibt es das überhaupt? Und wenn ja, wen trifft es und was kann ich dagegen tun?
Ich habe mich auf die Suche gemacht und versucht, Nährstoffe zur Linderung deiner Long Covid Symptome zu finden.
Long Covid – Einbildung oder Real?
Die Virenerkrankung Covid, ausgelöst durch Sars CoV 2 beschäftigt unsere Gesellschaft nun schon seit mehr als zwei Jahren. Noch ist sich die Wissenschaft uneins, was diverse Themen rund um die Pandemie betrifft. Fakt ist, Virenerkrankungen verschiedener Arten gab es immer und wird es immer geben. Einige dieser Erkrankungen laugen unseren Körper aus, schwächen unsere Nährstoffreserven und sorgen so auch noch längere Zeit nach der Erkrankung für gesundheitliche Probleme. Ob nun Covid, Grippe oder Epstein Barr – wichtig ist es, deinen “Tank” nach überstandener Krankheit wieder aufzufüllen.
Long Covid (oder Post Covid) ist also durchaus eine reale Begleiterscheinung, die etwa 10% der an Covid erkrankten Personen betrifft. Meist sind ältere Personen betroffen (im Alter nehmen Nährstoffe im Körper ab), aber auch junge Leute können an länger anhaltenden Symptomen leiden.
Ursachen von Long Covid
Noch ist die Ursache für die Post-Symptome nicht restlos geklärt, es scheint aber an einem “Verharren” der Viren im Körper Und/oder an einer Überreaktion der Mastzellen zu liegen. Diese zählen zu den weißen Blutkörperchen und sind für die unspezifische Immunabwehr von besonderer Bedeutung.
Folgende Szenarien sind wissenschaftlich denkbar:
- das Virus löst eine Autoimmunreaktion aus, das über die Erkrankung hinaus anhält
- Reste von Viren verbleiben nach der Erkrankung im Körper
- das Virus versteckt sich ähnlich wie Herpesviren im Gewebe, um bei geschwächtem Immunsystem wieder zuzuschlagen
- sehr häufig wird eine latente Epstein-Barr-Viruserkrankung wieder reaktiviert
- Durchblutungsstörungen durch verminderte Flexibilität der roten Blutkörperchen
- kleinere Schäden an verschiedenen Organen durch die Erkrankung selbst
(Quelle: Dr. Jacob Institut )
Forschungen zu Nährstoffen laufen
Im Zusammenhang mit Covid-19 versuchen nun zahlreiche Forscher eine Lösung zu finden. Neben der Suche nach Medikamenten, haben es sich einige Wissenschaftler zur Aufgabe gemacht, Vitamine, Aminosäuren und andere Nährstoffe auf ihren Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu prüfen. Nachfolgend findest du die wichtigsten Studien und ihre Ergebnisse:
Quercetin
Der Pflanzenstoff Quercetin kommt in natürlicher Form zum Beispiel in Zwiebeln vor. Als natürlicher Stabilisator der Mastzellen hemmt es die Freisetzung von Histamin, Zytokinen und Interleukinen.
Erste klinische Studien zu Quercetin weisen vielversprechende Ergebnisse gegen COVID-19 auf:
Eine Studie untersuchte den Einfluss von Quercetin-Phospholipid auf den Krankheitsverlauf bei COVID-19. 76 Patienten bekamen im frühen Krankheitsstadium 30 Tage lang zusätzlich zur Standardtherapie Quercetin (2x 200 mg pro Tag als Quercetin-Phospholipid), weitere 76 Patienten wurden ohne Quercetin therapiert. In der Quercetin-Gruppe war die Wahrscheinlichkeit für einen Krankenhausaufenthalt um 68 %, die Dauer der Hospitalisierung um durchschnittlich 77 % und die Häufigkeit einer Sauerstofftherapie um 93 % reduziert. In der Kontrollgruppe benötigten 8 Patienten eine Intensivbehandlung, von denen 3 verstarben. In der Quercetin-Gruppe war keine Intensivbehandlung nötig und es kam zu keinem Todesfall (Di Pierro et al., 2021a).
Eine einer andern Forschung wurde die therapeutische Wirksamkeit von Quercetin in Kombination mit Remdesivir und Favipiravir bei schwer hospitalisierten COVID-19-Patienten untersucht. Im Rahmen einer offenen klinischen Studie wurden 60 schwere Fälle nach dem Zufallsprinzip in eine Kontroll- und eine Interventionsgruppe aufgeteilt. Während eines Zeitraums von 7 Tagen erhielten die Patienten der Kontrollgruppe antivirale Medikamente, d. h. Remdesivir oder Favipiravir, während die Interventionsgruppe zusätzlich zu den antiviralen Medikamenten täglich 1000 mg Quercetin erhielt. Den Ergebnissen zufolge war die Einnahme von Quercetin in der Interventionsgruppe signifikant mit einer teilweise früheren Entlassung und einer Verringerung der Serumspiegel von ALP, q-CRP und LDH verbunden. (Shohan et al., 2022)
Aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Mastzellen, wird Quercetin von vielen Hausärzten während und nach einer Infektion empfohlen.
Vitamin D
Epidemiologische Studien zeigen einen klaren Zusammenhang von Vitamin-D-Mangel, SARSCoV-2-Infektionsrisiko und der Schwere des Krankheitsverlaufs. Sie zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel mit einer bis zu 19-fach höheren COVID-19-Sterblichkeit einhergeht. Nach Bereinigung der Störfaktoren, die eine zufällige Korrelation darstellen könnten, ist die Mortalität 10-fach höher. Störfaktoren sind in diesem Fall alle Risikofaktoren bis auf Vitamin-D-Mangel. (Quelle: Dr. Jacobs Institut)
Als eine massive Reaktion der Lunge auf schädigende Faktoren ist das Akute Atemnotsyndrom (ARDS) eine gefürchtete Reaktion auf eine Erkrankung. Sie ist akut lebensbedrohlich und weist eine hohe Sterblichkeit auf. Eine Studie, die im chinesischen Wuhan an COVID-19-Patienten durchgeführt wurde, zeigt, dass 93 % der verstorbenen Patienten ein ARDS entwickelt hatten (Zhou et al., 2020a). Das ARDS ist damit eine der Hauptkomplikationen von COVID-19. Präklinische Studien und Beobachtungsdaten ergaben, dass sich das ARDS durch einen Vitamin-D-Mangel verschlimmert und durch Vitamin-D-Gabe verlangsamt werden kann (Quesada-Gomez et al., 2020).
In einer retrospektiven Studie in Israel wurde untersucht, ob und inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel vor der Infektion
und dem Schweregrad der Erkrankung sowie der Sterblichkeit aufgrund von SARS-CoV-2 besteht. Das Ergebnis: ein 14-mal höheres Risiko für einen schweren oder kritischen Verlauf bei niedrigem Vitamin-D-Status (Amiel A. Dror et al., 2022)
Vitamin D3 kann vom menschlichen Körper zwar selbst produziert werden, aufgrund unserer Lebensumstände bekommen wir aber oft zu wenig des dafür notwendigen Sonnenlichtes ab. Dazu kommt noch, dass dunkle Hauttypen schwerer Vitamin D3 produzieren können als helle. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ist daher empfehlenswert.
Vitamin C
Vitamin C ist das Zellvitamin Nummer eins in unserem Körper. Ohne Vitamin C kein Leben – umso eigenartiger, dass unser Körper dieses nicht selbst herstellen kann. Wir sind also auf die Versorgung über unsere Nahrung angewiesen. Ausgelaugte Böden, wenig Ernährungsdisziplin und ein oft erhöhter Vitaminverbrauch durch Rauchen oder andere Genussmittel machen es uns nicht leicht, ausreichend Vitamin C aufzunehmen. Folgende Ergebnisse zeigen aber, dass es ratsam wäre, die eigene Vitamin C – Aufnahme im Auge zu behalten:
Vitamin C kann bei der Therapie nahezu aller Erkrankungen mit einbezogen werden. In China und den USA wird dieses bereits in manchen Kliniken zur Behandlung schwerer Virus-Infektionen wie z. B. Covid-19 eingesetzt und könnte sich auch bei Grippewellen sehr gut dazu eignen, die Gesundheitssysteme zu entlasten.
Aktuelle Daten der Literatur zeigen, dass Vitamin C ohne signifikante Nebenwirkungen auf verschiedene pathophysiologische Prozesse der SARS-CoV-2-Infektion wirkt. (Wehrmann, 2020)
Vitamin C wirkt, wie In-vivo-Studien nachgewiesen haben, auf mehrere pathophysiologische Prozesse einer viralen Infektion. Insbesondere der erhöhte oxidative Stress, der Zytokinsturm und die erhöhte Thromboseneigung können reduziert werden. (Anitra C. Carr et al., 2017)
Aufgrund seiner Zellerneuernden Eigenschaften kann Vitamin C bei der Behandlung von Erschöpfungssyndromen, Muskel- und Gelenksschmerzen, Müdigkeit oder Schlafstörungen unterstützen.
Aminosäuren
Die meisten Funktionen in Zellen werden durch Proteine vermittelt, von großen Molekülen, die aus einer oder mehreren Ketten von Aminosäuren-Einheiten aufgebaut sind. Die Abfolge der Aminosäuren bestimmt, wie ein Protein funktioniert. Aminosäuren haben direkten Einfluss auf die weißen Blutkörperchen und wirken so positiv auf unser Immunsystem.
Als Baustein der Zelle sorgen Aminosäuren für gesunde Muskeln und Organe. Zudem aktivieren sie die Zellen uns wirken so gegen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Motivationslosigkeit.
Acht essenzielle Aminosäuren kann dein Körper nicht selbst produzieren. Welche das sind und wie sie wirken erfährst du hier.