Sulforaphan – volle Power aus dem Brokkoli
Was ist Sulforaphan?
Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der nur in bestimmten Gemüsearten vorkommt.
Er stammt aus der Familie der Senföle, auch Senfölglykoside genannt.
Senfölglykoside finden sich vor allem in Kreuzblütengewächsen wie Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Radieschen, Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Kren, Rucola, Kresse und Senf und verleihen diesen Gemüsearten ihren charakteristischen Geschmack.
Sulforaphan kann in der alternativen Krebstherapie (z. B. Blut- und Hautkrebs) eingesetzt werden. Bei Arthritis und Atemwegserkrankungen wird dem Pflanzenstoff ebenfalls lindernde Wirkung zugeschrieben. Um diesen und anderen Krankheiten vorzubeugen, empfiehlt sich außerdem die präventive Einnahme von sulforaphanhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln.
Sulforaphan gegen freie Radikale
Sulforaphan ist ein starkes Antioxidans, das 1992 erstmalig aus Brokkoli isoliert und beschrieben wurde.
Während Vitamin C oder Vitamin E im Kampf gegen freie Radikale selbst verloren gehen, wirkt Sulforaphan im Hintergrund und aktiviert körpereigene Entgiftungsenzyme in der Leber.
Die Enzyme neutralisieren freie Radikale, damit diese die Zellen nicht mehr schädigen können.
Aufgrund dieser “indirekten Wirkung” von Sulforaphan wird es selbst nicht verbraucht und bleibt im gesamten Körper mehrere Tage aktiv.
Natürliche Hilfe bei Arthritis und Arthrose
Wissenschaftler stellten bei einer längeren Beobachtung fest, dass Probanden, die besonders gerne Kohlgemüse aßen, ein deutlich geringeres Risiko hatten, an Arthritis zu erkranken als solche, die dieses Gemüse nicht zu sich nahmen.
Eine Studie der Universität East Anglia fand heraus, dass der Grund für dieses Phänomen Sulforaphan sein könnte.
Der Pflanzenstoff kann die Funktion jener schädlichen Enzyme blockieren, die an der Entstehung von Arthritis beteiligt sind und zu Entzündungen und Schmerzen führen. Dieser Mechanismus kann auch bei Arthrose hilfreich wirken.
Eine noch laufende Langzeitstudie soll Aufschluss darüber geben, wie genau Sulforaphan im Körper wirkt, wie es in die Gelenke gelangt und wie viel davon benötigt wird, um einen nennenswerten therapeutischen Effekt zu erzielen.
Sulforaphan und Atemwegserkrankungen
Sulforaphan ist bei Atemwegsentzündungen und daraus resultierende Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen und COPD gut einsetzbar. Dies zeigen die Ergebnisse eines Forschungsprojektes der University of California (UCLA) in Los Angeles.
Für viele entzündliche Atemwegserkrankungen zeigen sich freie Radikale verantwortlich.
Obwohl mit jedem Atemzug durch die Oxidation des Luftsauerstoffs in unserem Körper freie Radikale gebildet werden, stellen sie üblicher Weise keine Gefahr für unsere Zellen dar. Voraussetzung dafür ist, dass wir ausreichende Mengen an Antioxidantien besitzen, um freie Radikale einzufangen und unschädlich zu machen.
Problematisch wird es also dann, wenn zu wenig Antioxidantien und zu viele freie Radikale vorhanden sind. Diese Situation wird durch ungesunde Ernährung, aber auch durch zusätzliche Faktoren wie Luftverschmutzung, Zigarettenrauch oder andere negative Umwelteinflüsse begünstigt.
Ungesunder Lebensstil in Kombination mit schlechter Atemluft und entsprechender genetischer Veranlagung kann also zu den oben genannten Atemwegserkrankungen führen.
Sulforaphan regt die Ausschüttung von antioxidativen Enzymen an. Diese wirken als natürliches Schutzschild gegen freie Radikale und können schwere Atemwegserkrankungen entsprechend verhindern.
Sulforaphan als mögliche Waffe gegen Krebs?
Sulforaphan wirkt nicht nur vorbeugend bei der Entfernung krebserregender Substanzen, sondern kann auch direkt gegen bereits bestehende Krebszellen vorgehen.
Der Pflanzenstoff greift in den Teilungsprozess der Zelle ein, indem es die Mikrotubuli der Krebszellen zerstört. Diese Strukturen sind für die Zellteilung essentiell. Werden sie inaktiv, verhindert dies die Teilung des Zellkerns und führt zum Absterben der Krebszelle.
Erfolgreiche Studienergebnisse:
- Studie 2003: Sulforaphan kann sowohl bei krankhaften Blutzellen als auch bei bösartigen Hautzellen zu deren Selbstzerstörung beitragen oder diese auslösen (im amerikanischen Fachblatt “Oncology Report” veröffentlicht)
- Rutgers Universität in New Jersey/USA, Mai 2006: Sulforaphan könnte auch bei einem vorhandenen genetisch bedingten Dickdarmkrebs-Risiko die passenden körpereigenen Schutzmechanismen aktivieren, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern
- Tierversuche: Sulforaphan wirkt gegen Lungenkrebszellen und hemmt deren Wachstum
- Ernährungsstudie an über 10.000 Patienten mit einem Prostatakarzinom: Metastasierung von Prostatakrebs könnte durch Sulforaphan bzw. Brokkoli verhindert werden
Beachten Sie bitte, dass diese Seiten nicht zur Eigendiagnose oder Eigenbehandlung von Krankheiten dienen. Bitte gehen Sie zum Arzt wenn Sie gesundheitliche Probleme oder Fragen haben, da diese Website keinen ärztlichen Rat ersetzen soll und kann.
Sulforaphanlieferant Brokkoli
Die beste Sulforaphan-Quelle ist Brokkoli, wobei frische Brokkoli-Sprossen einen vielfach höheren Gehalt aufweisen als das reife Gemüse.
Umgerechnet enthält ein Löffel Brokkoli-Sprossen so viel Sulforaphan wie 500 Gramm ausgewachsenes Gemüse.
Erst durch Zerkleinern (mixen, kauen), also Zerstören der Zellwände, wird Myrosinase freigesetzt. Dieses Enzym lässt Sulforaphan entstehen. Langsames Essen sowie längeres Kauen steigert die zugeführte Sulforaphan-Dosis daher besonders.
Wie alle Enzyme ist jedoch auch die Myrosinase hitzeempfindlich. Das hat zur Folge, dass gekochter Brokkoli kaum noch Sulforaphan enthält.
Brokkoli als Rohkost sowie ganz kurz gedünstet oder für 2 Minuten im Wok angebraten, idealer Weise gemeinsam mit rohen Brokkoli-Sprossen oder einem anderen rohen Kreuzblütengemüse, kann also freien Radikalen den Kampf ansagen.
Länger gelagerter oder sogar aufgeblühter Brokkoli ist dagegen arm an Sulforaphan und sollte nicht mehr gegessen werden.
Wie viel Brokkoli muss man essen, um die erforderliche Sulforaphan-Dosis zu erreichen?
Als tägliche Nahrungsergänzung zur präventiven Einnahme wird eine tägliche Dosis von 5 bis 15 Milligramm Sulforaphan empfohlen. Zu therapeutischen Zwecken sollten aber mindestens 30 Milligramm täglich eingenommen werden. In den Studien des Universitätsklinikums Heidelberg wurden den Krebspatienten täglich sogar 90 Milligramm gegeben. (Bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Therapeuten halten!)
In etwa 750 Gramm Brokkoli enthalten 30mg Sulforaphan. Die Brokkolirosen sollten jedoch unbedingt frisch, fest, und im Idealfall regional und/oder aus biologischer Erzeugung sein.
Nahrungsergänzung statt Brokkoli
Für Personen,die keinen Brokkoli mögen oder ihn nicht täglich essen möchten empfiehlt es sich, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.