Du bist fit und gesund? Bedank dich bei deiner Mutter…
Laut einer aktuellen Langzeitstudie haben Mütter großen Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kinder. Dies gilt nicht nur für die Kindheit sondern reicht bis ins Erwachsenenalter. Erziehung und Vorbildwirkung unserer Mamas können das Risiko für Schlaganfälle und Herzkreislauferkrankungen reduzieren.
Zur Studie:
Forschende der Vanderbilt University in Nashville haben im Rahmen einer Langzeitstudie die Gesundheit von fast 2000 Kindern über ca. 32 Jahre hinweg beobachtet. Auch die Lebensweise der Eltern wurde in die Forschung mit einbezogen.
Im Forschungszeitraum von 1971 bis 2017 wurden regelmäßig Daten über den Lebensstil und die Gesundheit von Eltern und Kindern erhoben und miteinander verglichen. Ziel war es herauszufinden, wie sich die Gesundheit von Eltern und Kindern entwickelt aber auch wie und ob diese in Beziehung zueinander gesetzt werden können.
Hier geht’s zur Studie: „Framingham Heart Study“
Was genau wurde bei der Studie erforscht?
James Muchira und sein Team beobachteten:
- das Rauchverhalten
- Ernährung
- Bewegung
- Körpergewicht
- Bluthochdruck
- Cholesterin- wie Blutzuckerwerte
- das Auftreten kardiovaskulärer Beschwerden
Das überraschende Ergebnis:
Mütter haben enormen Einfluss auf die Gesundheit ihrer (erwachsenen) Kinder während Lifestyle und Gesundheit der Väter hingegen eine nebensächliche Rolle zu spielen scheint. Besonders die Gesundheit der Söhne kann von der Mutter beeinflusst werden: während Töchter auch aus Familien mit ungesunder Lebensweise oft einen gesunden Lebensstil wählen, scheint das bei Söhnen nicht der Fall zu sein.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Söhne brauchen also die Vorbildwirkung ihrer Mütter um im weiteren Leben gesünder zu sein.
Längeres Leben für Kinder mit gesunden Müttern
Kinder von Müttern mit einer positiven Herzgesundheit lebten durchschnittlich neun Jahre länger ohne schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall als jene Kinder, deren Mütter einen schlechteren Gesundheitszustand des Herz-Kreislaufsystems aufwiesen.
Warum haben Mütter mehr Einfluss als Väter?
Oftmals sind es die Mütter die aufgrund der beruflichen Situation der Familien einen Großteil der Erziehungsarbeit leisten. Sie sind diejenigen, die Elternzeit in Anspruch nehmen und daher für die Kinder eher „greifbar“ sind. Kinder lernen durch zusehen und Imitation, natürlich von der Person, die sie am meisten sehen.
Auch sind Mütter in vielen Familien für Einkauf und Kochen zuständig, was ihnen die Hoheitsmacht über den Ernährungsstil der kleinen Mitbewohner verleiht.
Väter aufgepasst! Kein Freibrief für Gesundheitssünden! Ergebnisse von Studien geben einen Überblick über die Allgemeinsituation, sind aber nicht für jede Familie gleich anwendbar. Die Studie beobachtete Familien aus den Siebzigern bis 2017 – das Familienbild hat sich in den letzten Jahren aber verändert. Auch Väter verbringen vermehrt Zeit mit ihren Kindern und sind als Vorbild greifbarer geworden. Idealer Weise bemühen sich beide Elternteile um die Gesundheit ihrer Kinder.
Was bedeutet nun „gesunde Vorbildwirkung“
Um den Kindern eine gute gesundheitliche Basis zu bieten, solltest du zuerst auf dein eigenes Verhalten achten. Betrachten wir nun die von den Forschern erfassten Punkte, so bedeutet das:
- Rauchverhalten: dieser Punkt ist wohl wenig überraschend und erklärt sich selbst: Raucher haben ein höheres Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen oder anderen schweren Erkrankungen wie Krebs zu leiden. Kinder von Rauchern werden durch Passivrauch belastet und greifen Studien zufolge später eher selbst zu Zigaretten als Kinder aus Nichtraucherfamilien
- Ernährung: gesunde ausgewogene Ernährung die ausreichend Vitamine und Vitalstoffe enthält ist wichtig, Genussmittel wie Süßigkeiten oder Alkohol sollten eher die Ausnahme bieten
- Bewegung: Sport, Spielen oder Spazieren gehen an der frischen Luft – Bewegung tut gut und hält gesund
Ein Vorteil – nicht nur für deine Kinder
Gesunde Eltern erziehen gesunde Kinder. Das allein ist schon ein Grund, den eigenen Lebensstil spätestens bei der Geburt des ersten Kindes zu verbessern, auch, weil man ja selbst so gesund wie möglich bleiben und die eigenen Enkelkinder noch aufwachsen sehen will ;-)