Etwa 15 bis 25 Prozent aller Menschen in Industrieländern leiden unter typischen Symptomen von gastroösophagealem Reflux – Sodbrennen. Säureblocker wie Omeprazol oder Pantoprazol können Nebenwirkungen haben. Wenn man einmal an sie gewöhnt ist, ist es aber nicht mehr so einfach sie abzusetzen.
Was ist eigentlich Sodbrennen?
Die Symptome reichen von Drücken im Magen, brennen hinter dem Brustbein, Aufstoßen von Magensäure bis hin zu Magenschmerzen. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und hier die Schleimhaut reizt. Der Genuss üppiger Speisen kann hier Auslöser sein. Treten die Symptome nur gelegentlich auf, besteht meist kein Grund zur Sorge. Kommt es aber häufiger zu brennenden Schmerzen und Druckgefühl hinter dem Brustbein, kann die Refluxkrankheit dahinterstecken.
Wie entsteht Sodbrennen?
Ursache für Sodbrennen ist entweder, eine Funktionsstörung des Schließmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen oder die Überproduktion von Magensäure. In beiden Fällen gelangt der säurehaltige Inhalt in die Speiseröhre. Diese ist -im Gegensatz zum Magen- nicht mit einer schützenden Schleimhaut gegen die Säure ausgestattet.
Diese Nahrungsmittel begünstigen Sodbrennen:
fettige, saure, scharfe und würzige Lebensmittel
zu viel Essen
Alkohol und Nikotin
Süßigkeiten
Orangensaft und Zitrusfrüchte
Kaffee und schwarzer Tee
Das kann Sodbrennen zusätzlich begünstigen:
Stress
Enge Kleidung
Übergewicht
schnelles Essen
bestimmte Medikamente
Schwangerschaft
verschiedene Krankheiten
Reizmagen
sehr hohe sportliche Anstrengung
hohes Alter
Wie wirken Säureblocker?
Protonenpumpenhemmer hemmen ein Enzym in den Belegzellen der Magenschleimhaut. In diesen Zellen findet die Produktion der Magensäure statt, und die Protonenpumpe transportiert die Säure aus diesen hinaus in den Magen. Protonenpumpenhemmer werden im Darm resorbiert und gelangen dann mit dem Blutstrom in die Magenschleimhaut. Von dort geht es weiter in die Belegzellen. Hier können die Säureblocker dann aktiv die Säure blocken.
Denn: wird die Protonenpumpe gehemmt, kann sie keine Säure mehr in den Magen transportieren.
Antazida (z. B. Rennie)hingegen neutralisieren die Magensäure direkt im Magen.
Hat man Säureblocker über einen längeren Zeitraum eingenommen, gestaltet sich das Absetzen oft schwierig. Meist kehren die Beschwerden dann zurück, oft sogar heftiger als zuvor. Nimmt man Säureblocker begleitend zu Entzündungshemmern, Schmerzmitteln oder Antibiotika ein, kann es vorkommen, dass anschließend plötzlich Magenbeschwerden auftreten, auch wenn man zuvor keine hatte.
Wie schaffe ich es trotzdem?
1. Medikamente sehr langsam absetzen
Da diese Medikamente nur in Dosen von mindestens 10mg Wirkstoff angeboten werden, ist das Ausschleichen der Einnahme gar nicht so einfach. Du kannst allerdings versuchen, den Wirkstoff zu reduzieren, indem du erst 14 Tage nur 3/4 der Kapsel, die folgenden 14 Tage nur die Hälfte der Kapsel und dann nur noch 1/4 des Inhaltes nimmst, bis du ganz ohne Medikamente auskommst.
2. Unverträgliche Nahrungsmittel meiden
Schokolade, Pizza, Alkohol… was auch immer dir nicht gut getan hat, bevor du Säureblocker genommen hast, solltest du jetzt erst einmal meiden.
3. Leichte Kost
Schone deinen Magen mit leichter Kost aus gedünstetem Gemüse, Hirse oder Kartoffeln. Auch Nüsse, Flohsamenschalen und Leinsamen sind empfehlenswert.
Extra-Tipp: getoastetes oder altbackenes Brot ist verträglicher
4. Ausreichend aber gesund trinken:
Wasser, Kräutertees oder verdünnte Gemüsesäfte eignen sich gut, Soft Drinks, Alkohol und Kohlensäure sowie Fruchtsäfte, Kaffee und Schwarztee solltest du meiden.
5. Kleine Mahlzeiten
Iss kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt und achte darauf, drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen die letzte Mahlzeit einzunehmen.
Wie beuge ich dem Sodbrennen dann natürlich vor?
1. Pflanzliche Ernährung
Reflux-Spezialist Dr. Craig H. Zalvan und sein Team verordneten ihren Reflux-Patienten rein pflanzliche Ernährung aus Früchten, Gemüse, Getreideprodukten und Nüssen. Zu Trinken bekamen die Patienten Basenwasser. Patienten in der Vergleichsgruppe ernährten sich wie bisher, erhielten aber die üblichen Säureblocker.
Beide Gruppen mieden Kaffee, Schokolade, Frittiertes und ähnliches, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Nach sechs Wochen zeigte sich, dass die Patienten aus der pflanzlichen Gruppe sogar weniger Beschwerden hatten als jene, die Säureblocker nahmen.
Bei den Patienten, die sich gesund ernährt hatten, konnte neben einer Rückbildung der Reflux-Symptome auch eine Besserung anderer Beschwerden, wie Bluthochdruck und Hypercholesterinämie beobachtet werden.
2. Leinöl
Die Einnahme von täglich 2 Löffeln Leinöl soll die Magensäure neutralisieren.
3. Natron
Natron war schon vor 125 Jahren für seine säurehemmenden Eigenschaften bekannt. Die Einnahme von Natrontabletten kann Beschwerden lindern.
4. Mineralstoffe
Manche Patienten berichten davon, dass sie durch den Ausgleich ihres Mineralstoff-Haushaltes die Symptome lindern konnten. Konkret solltest du deine Kalium-, Calcium-, Phosphor-, Magnesium-, Eisen-, Zink-, Mangan- und Kupferwerte prüfen.
Auch Mineralerde, Zeolith oder Bentonit können helfen, den Magen zu beruhigen.
5. Homöopathie
Einige Frauenärzte raten in der Schwangerschaft zur Einnahme von Nux Vomica um Sodbrennen zu verhindern. Genaueres dazu erfährst du beim Homöopathen deines Vertrauens oder in diesem Buch:
6. Bewegung
Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil. Hier ist es keineswegs nötig anstrengenden Sport zu treiben. Geh täglich mindestens eine Stunde lang spazieren, das reicht schon, um deine Verdauung anzuregen und deine gesamte Gesundheit zu verbessern.
7. Ganzheitliche Therapie
Mach dich mit Hilfe eines Arztes oder Heilpraktikers auf die Suche nach den tatsächlichen Ursachen der Problematik und finde eine Möglichkeit, deinen Körper ganzheitlich zu behandeln.
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