Frauengesundheit – Hormone im Gleichgewicht
Frauengesundheit und Hormone sind Themen, denen sich jede Frau einmal widmen sollte. Denn das Gleichgewicht der Hormone ist eng mit dem Wohlbefinden der Frau verwoben.
Welches Hormon in welcher Lebensphase auf den weiblichen Körper wirkt und wie, das haben wir uns genauer angesehen. Denn Frauengesundheit und Hormone gehören einfach zusammen.
Frauengesundheit – Hormone und die 3 Phasen der Veränderung
1. Weil ich ein Mädchen bin – Pubertät.
Zu Beginn der Pubertät gibt die Zirbeldrüse den Startschuss für die Hormonproduktion. Der Körper beginnt sich zu verändern, sichtbar, aber auch im Verborgenen. Bei Mädchen sind es die Hormone Östrogen und Gestagen, die für diese Veränderungen sorgen. Diese werden in den Eierstöcken produziert. In dieser Zeit beginnen erste Haare zu sprießen, der Körper wird weiblicher, die Brust beginnt zu wachsen.
Auch die Eizellenreifung in den Eierstöcken beginnt. Sichtbar wird diese Veränderung durch erste Regelblutungen, die anfänglich noch unregelmäßig auftreten können. Ab nun ist der Körper geschlechtsreif und das Mädchen kann theoretisch schwanger werden.
Wie lange dauert die Pubertät?
Bei Mädchen beginnt der Prozess der hormonellen Veränderung mit ca. 9 Jahren und endet mit der Geschlechtsreife mit ca. 14 Jahren. Das Körperwachstum ist etwa mit 16 Jahren voll abgeschlossen, gravierende körperliche Veränderungen enden meist mit Anfang 20.
Bist du groß geworden!
Aufgrund der erhöhten Menge von Sexualhormonen wachsen junge Mädchen oft „Schubweise“ um bis zu 8cm. Weil Mädchen früher in die Pubertät kommen, sind sie oft größer als gleichaltrige Jungs. Mädchen hören dann aber auch früher auf zu wachsen, weil dann der hohe Östrogenspiegel das Wachstum bremst.
Das Heranreifen der Geschlechtsorgane:
In der Pubertät wachsen die Schamlippen und die Klitoris, die Gebärmutter wird zu einem funktionsfähigen Organ und die Brust entwickelt sich.
Pubertät und Pickel
Hormone regen leider auch die Haut an, mehr Fett zu produzieren. Bei vielen Mädchen kommt es dann zu unreiner Haut oder Akne. Hat sich der Hormonhaushalt dann mit Anfang zwanzig wieder eingependelt, verschwinden auch die Pickel meist wieder.
Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt
Durch die hormonelle Veränderung und Veränderungsphasen im Gehirn leiden viele Pubertierende unter Stimmungsschwankungen. erste romantische und sexuelle Gefühle und Erfahrungen intensivieren diesen Zustand und das familiäre Zusammenleben kann für beide Seiten zur Herausforderung werden.
2. Die Frau und ihre Hormone im Menstruationszyklus
Die Zeit zwischen Pubertät und Menopause wird im Volksmund als „gebährfähiges Alter“ bezeichnet. In dieser Lebensphase sollten die Hormone im natürlichen Gleichgewicht einem Zyklus von 28 bis 31 Tagen aktivieren.
Zwei Phasen des Zyklus
In der ersten Zyklushälfte bestimmt Östrogen die körperlichen Vorgänge. Es begünstigt den Aufbau einer Schleimhautschicht in der Gebärmutter und sorgt so für eine „schwangerschaftsförderliche“ Umgebung. Zeitgleich stimmuliert das Hormon FSH den Eierstock, eine Eizelle heranreifen zu lassen.
Den Eingang in die zweite Zyklushälfte bildet der Eisprung unter Einfluss des Hormons LH. Dieser findet etwa 12 bis 16 Tage vor der nächsten Menstruation statt. Nach dem Eisprung entsteht aus dem Folikel der sogenannte Gelbkörper, welcher vor allem Progesteron, aber auch kleine Mengen an Östrogen Produziert. Progesteron hält die Gebärmutterschleimhaut aufrecht und unterstützt im Falle einer Befruchtung das Wachstum des Embryos. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, zerfällt die Schleimhautschicht und wird durch die Menstruation abgestoßen.
3. Die Menopause
Das Zusammenspiel der Hormone verändert sich in den Wechseljahren. Hier kommt es oft erst zu Verschiebungen der Menstruationsblutungen, bevor diese dann schlussendlich ganz ausbleiben. Was für viele Frauen jetzt verlockend klingt, geht aber oft mit Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen einher.
Was passiert mit dem weiblichen Körper in den Wechseljahren?
Während die Eierstöcke während der fruchtbaren Lebensphase die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron produzieren, beginnt diese Funktion mit etwa 40 Jahren nachzulassen.
Die Zahl der bereits bei der Geburt in den Eierstöcken vorhandenen Follikel verringert sich im Laufe der Jahre (mit jedem Eisprung) Obwohl bei jedem monatlichen Eisprung nur eine einzige Eizelle die Eierstöcke verlässt, reifen jeden Monat mehrere Follikel mit und gehen nach dem erfolgten Eisprung verloren.
Nach etwa 50 Lebensjahren dann, sind in den Eierstöcken einer Frau keine Follikel mehr vorhanden, die zu einem eisprungfähigen Follikel heranwachsen könnten. Da diese Follikel aber für die Bildung von Östrogenen verantwortlich sind, nimmt auch die Östrogenbildung immer mehr ab. Als Folge kommt es schließlich zur letzten von den Eierstöcken gesteuerten Menstruationsblutung: der sogenannten Menopause.
Mit der Menopause verändert sich auch die Hormonproduktion im Gehirn. Da die Eierstöcke während der Wechseljahre immer weniger Östrogene bilden, schüttet das Gehirn vermehrt Hormone aus der Gruppe der Gonadotropine aus. Diese Geschlechtshormone, sollen die Eierstöcke eigentlich zur Hormonproduktion anregen. Vor allem das follikelstimulierende Hormon FSH wird nun ausgeschüttet. Das Hormongleichgewicht verschiebt sich und Beschwerden können eintreten.
Frauengesundheit – Hormone Östrogen und Progesteron
Östrogene
Östrogen unterstützt die Fruchtbarkeit (Fertilität) und Geschlechtsentwicklung der Frau. Östrogene haben zudem einen positiven Einfluss auf den zerebralen Blutfluss und auf das Wachstum von Nervenzellen. Sie verbessern die Zellverbindungen im Gehirn und schützen vor freien Radikalen. Für die Haut hat diese Hormongruppe feuchtigkeitsspendende Effekte. Östrogene stehen daher in unmittelbarer Verbindung mit Frauengesundheit.
Auch die Elastizität unserer Gefäße ist stark östrogenabhängig. Die Pumpleistung unseres Herzens sowie Zucker- und Fettstoffwechsel werden positiv von Östrogenen beeinflusst.
Bei Östrogenmangel kommt es häufiger zu Blasenentzündungen, Scheidentrockenheit und Senkungsbeschwerden. Auch die Knochendichte und Gefäßelastizität wird beeinflusst. Zudem leiden von Östrogenmangel betroffene Frauen oft an Falten und Gelenksbeschwerden.
Ein erhöhter Östrogenspiegel (Östrogendominanz) macht sich durch depressive Verstimmungen, Blutungsstörungen, Akne oder auch Migräne bemerkbar. (Hier geht’s zum Selbsttest einer Naturheilpraxis)
Progesteron
Progesteron wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Es wird hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet und ist vor allem in der zweiten Zyklusphase bedeutend. Progesteron ist für die Einnistung des Embryos verantwortlich und stabilisiert die Schwangerschaft. Zudem erfüllt dieses Hormon eine wichtige Rolle im Nervenstoffwechsel.
Progesteron gilt als Schutzhormon vor Gebärmutter- und Brustkrebs.
Progesteronmangel kann zu Fehlgeburten, Blutungsstörungen, Senkungsbeschwerden und verfrühter Faltenbildung führen.
Mögliche Symptome bei erhöhtem Progesteronspiegel sind Brustspannen, Müdigkeit, Darmträgheit und Ausbleiben der Regelblutung.
Frauengesundheit – Hormone natürlich ausgleichen
Gesund und Ausgewogen
Die Ernährung spielt eine große Rolle beim Hormonausgleich. Du solltest auf verarbeitete Lebensmittel verzichten und gesunde Fette zu dir nehmen. Bei Östrogendominaz ist es ratsam, auf tierische Produkte zu verzichten. Auch der erhöhte Konsum von Kaffee, Cola und Energydrinks kann deinen Hormonhaushalt stören. Frisch gekocht mit Vollkorn, Gemüse und Proteinen ist deine Mahlzeit perfekt.
Stress reduzieren
Stress stört deine innere Balance und auch die deines Hormonhaushalts. Versuch es mit ausgleichenden Tätigkeiten wie Atemübungen, Meditation, Spaziergängen oder Yoga.
Antioxidantien
Hormonkrankheiten können durch Antioxidantien wie Vitamin C oder Vitamin E vermieden werden
Wurzeln und Kräuter
Auch verschiedene Pflanzen sind bekannt dafür, den weiblichen Hormonhaushalt zu regulieren. Besonders empfohlen werden hier Frauenmantel, Mönchspfeffer, Yamswurzel und Nachtkerze.