Vitamine für Nerven und Psyche
Immer mehr Menschen leiden an psychischen Problemen, Stimmungsschwankungen oder Depressionen. Ein Problem, das zum einen von Stress und äußeren Einflüssen, sehr oft aber auch durch Defizite in der Ernährung verursacht wird.
Um die kognitive und psychische Leistungsfähigkeit unseres Gehirns zu unterstützen, müssen ausreichend Nährstoffe zugeführt werden. Welche Bedeutung Vitamine für Nerven und Psyche haben erfährst du in diesem Artikel.
Der Einfluss von Nährstoffen auf die Psyche
Wie jedes andere Organ ist unser Gehirn auf die Versorgung mit Mikro- und Makronährstoffen angewiesen. Funktionen wie Denken, Fühlen und Handeln benötigen chemische Substanzen wie Neurotransmitter, Neuropeptide, Neurohormone und Neuroregulatoren und an zahlreichen neurochemischen Reaktionen sind Vitamine, Spurenelemente oder Aminosäuren beteiligt. Stehen diese nicht ausreichend zur Verfügung, kann das zu kognitiven Störungen sowie psychischen Problemen führen.
Wieso fehlen Nährstoffe?
Bereits Anfang 2006 wurden zwei britische Studien zum Thema Ernährung und Psyche publiziert. Beide kommen zu dem Ergebnis, dass die immer schlechter werdende Ernährung zu Depressionen führt und Gedächtnis und Konzentration schwächt.
Hauptgründe für schlechte Nährstoffversorgung:
- Essgewohnheiten (Junk Food, Fast Food, Convenience Food,…)
- Anstieg der industriellen Landwirtschaft
„Wer seinen Körper gut ernährt, ernährt auch seinen Geist gut. Aber ohne radikale Änderungen in der Landwirtschaft wird es in Zukunft keine gesunde und nahrhafte Nahrung geben.“
Auch eine neuere Studie aus dem Jahr 2020 befasst sich mit dem Thema Ernährung und Psyche. Zudem kommen die Forschenden zum Schluss, dass ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Stimmung besteht und raten zu weiterführenden Studien.
Wie beeinflussen Essgewohnheiten die Psyche?
Das verändern deiner Essgewohnheiten kann durchaus zu einer besseren kognitiven und psychischen Leistung beitragen und deine Nerven beruhigen. Hier einige wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich leicht umsetzen lassen:
Nährstoffe und Vitamine für Nerven und Psyche zuführen:
In einem Feldversuch führte die Supplementierung von Schulkindern mit Vitaminen und essenziellen Fettsäuren zu vermindertem Agressionsverhalten. Zudem werden, wie weiter untern ausgeführt, einige Vitamine und Nährstoffe direkt mit unsere psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht.
Kohlenhydrate unterstützen Tryptophan
Eine höhere Zufuhr von Kohlehydraten ermöglicht der Aminosäure Tryptophan besser über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn zu gelangen und dort für bessere Stimmung zu sorgen
Unbehandelte Lebensmittel
Pestizidbelastete Lebensmittel können nicht nur zu Schäden während der Entwicklung des Gehirns führen, auch ein erhöhtes Risiko an Morbus Chron zu erkranken wird auf Pestizide zurückgeführt. Auch ist es wahrscheinlich, dass der Einsatz von Monokulturen und Pestiziden direkten Einfluss auf den Nährstoffgehalt der Lebensmittel hat.
Auf Cholesterin achten
Gesättigte Fettsäuren und Cholesterin werden mit Störungen der Gehirnleistung in Verbindung gebracht.
Welche Nährstoffe und Vitamine für Nerven und Psyche?
Eine ausreichende Vitaminversorgung ist natürlich für deinen ganzen Körper von Vorteil. Einige Vitamine werden aber besonders mit Nerven und Psyche in Verbindung gebracht. Hier ein kleiner Überblick:
Vitamin C
Da unsere Gehirnmasse zu gut 60% aus Fettmolekülen besteht, ist unser Gehirn sehr anfällig für oxidativen Stress und hat daher einen hohen Bedarf an Antioxidantien. Vitamin C ist für seine antioxidative Wirkung bekannt, unterstützt die Kollagenbildung und nimmt so einen wichtigen Platz bei der Versorgung unseres Gehirnes ein.
Vitamin B
Die verschiedenen B-Vitamine spielen in zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper eine Rolle. Vor allem im Zusammenhang mit Nervengesundheit und Psyche ist Vitamin B ein wichtiger Helfer. So kann ein Mangel an Vitamin B1, B6,B7 oder B12 zu depressiven Verstimmungen und neuralen Problemen führen. Besonders die spät auftretende „Altersdepression“ kann oft mit einem Mangel an B-Vitaminen in Verbindung gebracht werden. Nervenleiden, nervösen Störungen und Müdigkeit liegt oft ein Mangel an Vitamin B12 zugrunde. Mehr über die einzelnen B-Vitamine erfährst du hier.
Vitamin D
Als „Sonnenvitamin“ wird Vitamin D3 eigentlich von unserem Körper selbst durch Absorbtion von Sonnenlicht über die Haut gebildet. Besonders in den Wintermonaten aber auch durch das vermehrte Aufhalten in geschlossenen Räumen während Sonnenphasen kann der Körper oft nicht ausreichend von diesem Vitamin bilden. In Forschungen wurde festgestellt, dass Menschen mit Depressionen oft deutlich geringere Mengen an Vitamin D3 im Körper aufweisen. Da Vitamin D-Rezeptoren in verschiedenen Teilen des limbischen Systems und des Kleinhirns vorkommen, kann außerdem davon ausgegangen werden, dass dieses an vielen mentalen Prozessen beteiligt ist.
L-Tryptophan
L-Tryptophan unterstützt die Bildung des Neurotransmitters Serotonin, welcher gemeinsam mit Dopamin und Noradrenalin Angstzuständen und depressiven Verstimmungen gegenwirkt. Mehr zu Tryptophan erfährst du hier.
Selen
Ein Selenmangel zeigt sich oft durch Probleme wie depressive Zustände und kognitive Störungen. Kein Wunder, unterstützt dieses Spurenelement doch die Schilddrüse. Funktionsstörungen der Schilddrüse wiederum können sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken.
Vitamine für Nerven und Psyche – FAQ
Brauche ich Vitamine für Nerven und Psyche?
Ja. Die oben genannten Nährstoffe sind besonders wichtig. Achte aber generell auf gesunde und ausgewogene Ernährung. Ein Bluttest kann im Zweifel Aufschluss darüber geben, welche Nährstoffe dir fehlen.
Kann ich meine Depression mit Nährstoffen selbst behandeln?
Leichte depressive Verstimmungen oder Stressphasen können selbst mit Nährstoffen unterstützt werden. Im Falle einer Depression solltest du dir aber auf jeden Fall professionelle Hilfe holen!